Neues Wiener Journal, 21.11.1922[Mitteilung über angebliche Zuschrift Kraus’ an den Berliner Börsen-Kurier], in: Neues Wiener Journal, 21.11.1922Die letzte NachtDie letzten Tage der Menschheit


Die in Nr. 10.422 des Neuen Wiener Journals vom 21. November 1922
enthaltene, meinen Mandanten betreffende Mitteilung wollen Sie nach
§ 23 P.-G. wie folgt berichtigen. Es heisst dort:


„Zu der Meldung, dass die Wiener Renaissancebühne eine Aufführung
der ‚Letzten Tage der Menschheit‘ von Karl Kraus aufführen werde,
schreibt Karl Kraus dem ‚Berl. Börs.-Kur.‘“


Es ist unwahr, dass Karl Kraus dem „Berl. Börs.-Kur.“ etwas geschrie
ben hat. Wahr ist, dass er dem „Berl. Börs.-Kur.“ nichts geschrieben
hat. Wahr ist, dass der Verlag der Fackel dem „Prager Tagblatt“ eine
Richtigstellung geschickt hat, die der „Berl. Börs.-Kur.“ nachge
druckt hat. Es ist unwahr, dass in dieser als eine der Bedingungen
für die Aufführung der „Letzten Nacht“ angeführt ist: dass dem
Autor „die Bühnengestalt des Werkes auf der Bühne zusagt“. Wahr
ist, dass dort von der Bedingung die Rede ist: „dass ihm die Bühnen
gestalt des Werkes auf der Probe zusagt“.