An die
Staatsanwaltschaft beim Straflandesgerichte I
in Wien.


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erstattet folgende Anzeige.


Ich bringe der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis, dass
mir von wohlinformierter Seite folgender Tatbestand mitge
teilt wurde.


Herr Josef Heller ist Besitzer des Kaffeehauses
Ankerhof“, Wien I. Lichtensteg 4. Im Februar 1926 woll
te ein gewisser Herr Herzfeld, welcher am Bauernmarkt ein Moden
geschäft besitzt, dieses in ein Kaffeehaus verwandeln. Gegen
die Erteilung einer Konzession an Herzfeld wurde von der Be
rufsorganisation der Kaffeesieder Einspruch erhoben. Durch die
Errichtung eines Kaffeehauses auf dem Bauernmarkt wäre das
Kaffeehaus des Josef Heller auf dem Lichtensteg geschädigt
worden. Am 3. Feber 1926 kam in das Kaffeehaus des Herrn JosefHeller der Administrationsdirektor Zlattner von der
Stunde“ in Begleitung zweier Redakteure der Stunde, deren Namen
mir nicht mitgeteilt wurden, teilte mit, dass Herr Herzfeld bei
ihnen gewesen sei und er sie angeweint habe, sie möchten ihn
publizistisch bei der Erwerbung der Kaffeehauskonzession un
terstützen. Sie verlangten von Herrn Heller für die Unter
lassung der Unterstützung der Angelegenheit Herzfeld die Auf
gabe eines ganzjährigen Inserates und drohten, für den Fall
der Nichteinschaltung desselben, die Angelegenheit Herzfeld
zum Nachteile des Herrn Heller zu fördern. Tatsächlich ist ein
Inseratenvertrag auf 18,000.000.– K unter diesen Einwirkungen
zustande gekommen.


Beweis: Josef Heller, Wien I. Lichtensteg 4


Dr. Oskar Samek.


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