Opfer der BerühmtheitDie chinesische MauerHamburger Fremdenblatt, 5.4.1927Hamburger Fremdenblatt, 4.4.1927


Wie Sie in Ihrem Schreiben vom 26. März 1928
angekündigt haben, übersendeten Sie am gleichen Tage dem von mir
vertretenen Herrn Karl Kraus Mk. 150.– „für Mitarbeit in Nr. 93 und
94 des Hamburger Fremdenblattes, Jahrgang 1927“. Da eine Mitarbeit
im gegebenen Fall nicht vorliegt, wird Herr Kraus das Honorar nicht
für sich verwenden. Ferner ersuche ich Sie, nicht nur im Interesse
des durch das Plagiat geschädigten Autors, sondern auch im öffent
lichen Interesse, nämlich zum Schutze der literarischen Oeffentlich
keit vor dem Plagiator, unter dessen Namen andauernd Arbeiten in
deutschen Druckschriften erscheinen, der Feststellung Raum zu geben,
die ich im Vertrauen auf Ihre richtige Einstellung zur Sache nicht
als Berichtigung im Sinne des Pressgesetzes einsende:


„Die in den Nummern 93 und 94, Jahrgang 1927 erschienene
novellistische Arbeit von Willy ReeseOpfer der Berühmtheit
hat sich nachträglich als eine fast wörtliche Entlehnung der Satire
Der Biberpelz‘ von Karl Kraus (erschienen in der ‚Fackel‘ und im
Buch ‚Die chinesische Mauer‘) herausgestellt“.


Ich ersuche Sie ferner um freundliche Zusen
dung eines Belegexemplars der Nummer, in der diese Feststellung er
scheint.


Hochachtungsvoll


Rekommandiert.


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