KamplEine Wohnung ist zu vermiethen in der Stadt


Abschrift


Sie hatten am 15. Oktober geschrieben: „Daß Jarno einer der
wenigen Theaterdirektoren ist, die ein Nestroy-Stück gut heraus
bringen können, bewies er ja durch die Aufführungen von ‚Eine Wohnungzu vermieten ‘ im Lustspieltheater und ‚Kampl‘ in der Renaissancebühne“. Dieser Bemerkung haben Sie nun am 16. Oktober in der Absicht,
sie richtigzustellen, die Mitteilung folgen lassen, daß die Auffüh
rung von „Eine Wohnung zu vermieten“ während des Musik- und Theater
festes der Stadt Wien unter der Direktion Josef Jarno „in der Bear
beitung und Inszenierung von Karl Kraus“ stattgefunden habe. Diese
Mitteilung beruht auf einem Irrtum. Herr Karl Kraus hat diese
Nestroy’sche Posse nicht bearbeitet, sondern stets aus dem Original
vorgelesen, und er hat an der Inszenierung, die tatsächlich von
Direktor Jarno besorgt wurde, keinen größeren Anteil als den einiger
Ratschläge, die er bei den letzten Proben erteilt hat.


Mit vorzüglicher Hochachtung
Verlag „Die Fackel“


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