Sehr geehrter Herr!


– – – Ihr am heutigen Tage bei mir eingelangtes Schreiben
vom 5. d.M. begrüsse ich sehr, weil eine Ordnung der materiellen
Verhältnisse nicht nur objektiv wünschenswert, sondern ange
sichts der Notlage des Herrn Dr. Münz dringend ist; und wem Ra
tenzahlungen auch erst mit 1. Juli l.J. beginnen sollten, so
ist doch eine solche Gewissheit für die Zukunft eine Art Siche
rung.


Die in Frage kommenden Beträge sind zweierlei Art.
Was die Schuld an Herrn Kraus betrifft, so ist hier Dr. Münz bis
zur Höhe von M 3000.–– Bürge. Die Ordnung durch Sie kann wohl am
besten in der Art erfolgen, dass Sie diese Schuld in Raten an den
Gläubiger (oder dessen Vertreter Rechtsanwalt Dr. Oskar Samek
in Wien I., Schottenring 14) direkt bezahlen und nur eine dement
sprechende Erklärung für Herrn Dr. Münz zu meinen Handen laut Ent
wurf Beilage A/ abgeben:


Die andere Schuld ist jene Summe, welche Herr Dr. Münz
an den cechoslowakischen Bankverein A.G. in Berlin direkt be
zahlt hat. Laut den bei mir erliegenden Kassabestätigungen wur
den von Herrn Dr. Münz auf Konto Truppe nachstehende Zahlungen
geleistet:


am 5. März 1925 Kc 10000.––
am 2. Juni 1925 Kc 5000.––
am 23. Juni 1925 Kc 10000.––
am 25. Juni 1925 Kc 32000.––
zusammen Kc 57000.––


Was einem Betrage von M 7040.–– entspricht.


Ein Teilbetrag hievon – per Hfl. 2800.–– gleich M 4450.–
musste laut meinem Brief vom 19. Dezember 1927 durch Darlehen
aufgebracht werden und wurde mit 6% verzinst (halbjährig im
vorhinein) wobei die am 1. Jänner l.J. fälligen Zinsen von
Ihnen bezahlt wurden. Die Zinsen für die Zeit vom 1. Juli 1925
bis 31. Dezember 1927 betragen M 667.50, sodass die ganze
Schuld an Herrn Dr. Münz für dessen Zahlung an den cechoslowaki
schen Bankverein M 7707.50 beträgt.


Hievon haben jene Beträge in Abzug zu kommen, wel
che von Ihnen vom Ende 1925 angefangen an Herrn Dr. Münz bezahlt
wurden (mit Ausnahme der schon berücksichtigten Zahlung der Zin
sen zum 1. Jänner l.J.). Nach der Erinnerung des Herrn Dr. Münz
sind dies folgende Beträge:


in den Jahren 1925 bis Sommer 1926 einmal M 200.–– und
einmal M 50.––, zusammen M 250.––
im November 1926 ein Betrag von M 300.––
im Herbst 1927 ein Betrag von M 700.––
zusammen M 1250.––,
sodass sich der obgenannte Schuldbetrag auf M 6457.50 reduzieren
würde. Ich bemerke hiebei, dass ich Sie bitte, sonstige an Herrn
Dr. Münz geleistete und nicht berücksichtigte Zahlungen sowie
für ihn gehabte Auslagen in Rechnung zu stellen und von dem Be
trag von M 6457.50 in Abzug zu bringen.


Dieser Betrag also wäre in Raten, welche nach Ihrem
Wunsche ab 1. Juli l.J. zu beginnen hätten, zu bezahlen; bezüglich
der Höhe der Raten kann ich mich nur an die Angaben Ihrer Ver
wandten halten, welche Ihr Einkommen in Hollywood mit einem Be
trage von Dollar 600.–– per Woche mitteilten. Eine monatliche
Ratenzahlung von Dollar 100.–– würde unter diesen Umständen
nicht als allzu drückend gefunden werden können. Die Zahlung
hätte direkt zu meinen Handen zu erfolgen.


Ich übersende Ihnen eine entsprechende Erklärung als
Entwurf sub B/ und bitte mir entweder die beiden Entwürfe da
tiert und gefertigt zukommen zu lassen, oder Ihre allfälligen
Abänderungswünsche und Gegenvorschläge mir bekanntzugeben.


Ihrer gesch. Rückantwort entgegensehend, zeichne ich
mit vorzüglicher Hochachtung


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