Die Unüberwindlichen. Nachkriegsdrama in vier Akten


Einschreiben!


Sehr geehrter Herr Intendant Dr. Kronacher!


Hierdurch bestätigen wir nochmals unser Telegramm, durch das wir
baten, als Termin unseres Gastspiels den 10. Februar zu belassen.
Wir bitten Sie höfl., das Gastspiel folgendermassen anzukündigen:


Gastspiel des Leipziger Komödienhauses
mit Peter Ihle v. d. Berliner Volksbühne


Herr Ihle hat sich vertraglich die besondere Nennung seines Namens ausge
macht.


Wollen Sie so liebenswürdig sein und durch Ihr Büro an einem mittleren
Hotel für 22 Personen Zimmer mit Frühstück auszumachen. Wir nehmen an,
dass bei 22 Personen der Preis von ca. Mk. 4,– ausreicht. Herr Ihle besorgt
sich sein Hotel allein.


Wir kommen am Vormittage des 10. Febr. dort an und bitten uns zu gestatten,
eine Bühnenprobe abzuhalten, damit die Darsteller sich an die Raumverhält
nisse etc. gewöhnen. Unser Herr Sievers kommt einen Tag früher, um alles
zu besprechen.


Da wir hier einen unangenehmen Prozess haben, überreichen wir Ihnen zu
unserem Schutze eine Cession über Mk. 1500,– an Herrn Emil MühlerLeipzig.
Wollen Sie bitte die Cession Ihrer Hauptkasse geben und Herrn Mühler bestä
tigen lassen. – Mk. 250,– sind als Honorare für die Herren Ihle und Dolbin
bestimmt.


Für die Vorpropaganda ist es wichtig, dass wir die einzige Bühne sind, die
eine von Karl Kraus autorisierte Fassung seines Nachkriegsdramas „Die Un überwindlichen“ spielt und der Autor selbst die Wortregie geführt hat.


Indem wir unsere ganz besondere Freude über das Zu
standekommen des Gastspiels bei Ihnen ausdrücken. Ihnen für Ihre Bemühung
unseren verbindlichsten Dank sagen, begrüssen wir Sie mit


vorzüglicher Hochachtung
als Ihre sehr ergebenen