Meines Erinnerns hat der Pisk auch wegen des
Vorwurfs, daß er den
Operettenschund begünstige, geklagt oder das irgendwie einbezogen.
Selbst wenn nicht ausdrücklich
inkriminiert, wäre Hinweis auf das
Beiliegende wichtig, da es zum Beweise des Schlieferltums beiträgt:
wie er prinzipiell alle diese
Theatergeschäfte fördert und von
Standpunkten, die einander entgegengesetzt sind. Die beiden
Kriti
ken stehen
hintereinander, so daß der Gegensatz plastisch wird. In
der ersten (wo das typische
Reportercliché verkommt: „Die unver
wüstliche Zwerenz“, denn er hat ganz den Stil der bürgerlichen
Presse, die für die Theaterkasse
schreibt) lobt er die
Operette,
weil sie „nicht die übliche Sentimentalität, sondern
wirklichen Gefühlston“
aufweist. In der zweiten, wo er ganz offen
sagt, daß „die Leitung des Theaters
hoffentlich den beabsichtig
ten Kassenerfolg erzielen
wird“, macht er es so, daß er sich die
Erfüllung dieser Hoffnung von der
„triefenden Sentimentalität“ er
wartet, die er keineswegs tadelt,
sondern als Lockmittel hinstellt,
indem die Operette „vielleicht viele anlocken wird,
die vom Theater
billige
Effekte verlangen“. In der ersten Kritik konstatiert er am
Schluß „einen ehrlichen Erfolg“, am Schluß der zweiten „großen Er
folg“.
Konsequenterweise mußte er vom Standpunkt der ersten Kritik
die andere Aufführung tadeln, da
er aber dem Theater, das diese
bringt besonders wohl will, erhofft er ihm mit einer Leistung, die
nach seiner eigenen, soeben
dokumentierten Ansicht einen Unwert
darstellt, den beabsichtigten Kassenerfolg. Das bringt eben nur
ein Schlieferl zustande. Eine
dritte Operette (Thaliatheater)
kündigt er bloß an, die dürfte er
am 25. (eventuell 24.) besprochen
haben. Leider habe ich da in der A.Z.
nicht nachgesehen; ob er we
gen des echten Gefühlstones oder
wegen der triefenden Sentimentali
tät lobt. Vielleicht könnte man
die Nr. beschaffen.