Genossen unter sich! Der Kniefall vor Schober


Ich fordere Sie auf, die in dem Artikel enthaltenen beleidigenden
Behauptungen:
1.) daß mein Mandant, Herr Karl Kraus kapituliert hat
2.) daß er ein rotes Revolverschmöckchen sei
3.) daß er sich in den Großkampftagen gegen Schober an die Rock
schösse der marxistischen Verleumder hing
4.) daß er in einen publizistischen Wettstreit mit dem Steinhofer„Goldfüllfederkönig“ geriet
3.) daß er sich aus der Schlachtarena geschlichen hat
binnen 3 Tagen nach Erscheinen der Berichtigung zurückzuziehen, widri
genfalls ich die Ehrenbeleidigungsklage vor dem Schwurgericht einbrin
gen werde. Der Verfasser des beleidigenden Artikels war sich der völli
gen Wahrheitswidrigkeit sämtlicher Behauptungen bewußt und weiß auch
ganz genau, daß Herr Karl Kraus seit dem Herbst 1927 bis heute vergebens
auf die Gelegenheit gewartet hat, von Herrn Schober, gegen den er ohne
Unterbrechung und ohne Widerspruch schwerwiegende ehrenrührige Vorwürfe
erhob, gerichtlich zur Verantwortung gezogen zu werden. Er wird sich,
wenn das Neue Wiener Journal insbesondere die wahrheitswidrigen und
ehrenrührigen Behauptungen, daß er ein Revolverschmöckchen sei, sich
schon seinerzeit vor Herrn Schober aus der Schlachtarena geschlichen und
nunmehr vor ihm kapituliert habe, nicht voll und ganz zurückzieht, allem
Risiko zum Trotz, das ein Verfahren vor dem Schwurgericht für den Aus
gang mit sich bringen mag, diese endliche Gelegenheit der gerichtlichen
Überprüfung seiner gegen Herrn Schober erhobenen Vorwürfe nicht ent
gehen lassen.


Hochachtungsvoll


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