Sehr geehrter Herr Doktor!
Mit bestem Dank bestätige ich
Ihren eingeschrie
benen Brief vom 13. cr. Es wäre ausserordentlich bedauerlich,
wenn
Sie durch Ihren Berliner Rechtsanwalt eine Klage über meine Schuld
an Herrn Karl Kraus
einbrächten, denn es ist keinerlei böser Wille,
ja nicht einmal Fahrlässigkeit,
die mich bisher abgehalten hat, Ihnen
eine Rate zu senden. Ich würde es
lieber heute wie morgen tun. Aber
auch Ihr Berliner Substitut könnte im Augenblick
nur das feststellen,
was ich
Ihnen schreibe, nämlich, dass ich beim besten Willen das Geld
im Moment nicht zahlen kann. Ich
glaube bestimmt, Ihnen zum Monats
ende einige hundert Mark
überweisen zu können und ersuche Sie höf
lichst, noch bis dahin mit
irgendwelchen Schritten warten zu wollen.
Mit vorzüglichster
Hochachtung
Ernst Josef
Aufricht