Prinzessin von Trapezunt


Abschrift


Sehr geehrter Herr!


Wir haben von Ihrem Beauftragten, Herrn Heinrich Fischer,
Berlin, unterm 26. September 1929 folgende Mitteilung erhalten:
„Ich erlaube mir, Ihnen im Sinne unserer Besprechung mit
zuteilen, daß mir Offenbach’sPrinzessin von Trapezunt
mit der Bearbeitung von Karl Kraus bekannt ist, und daß
die beiden Akte, die vom Rundfunk am 16. Oktober übertragen
werden, Partien politischer Natur nicht enthalten.“


Auf Grund unserer Richtlinien müssen wir Wert darauf legen,
daß die von Ihrem Beauftragten uns gegenüber abgegebene Erklä
rung von Ihnen bestätigt wird. Wir wären Ihnen deshalb sehr
dankbar, wenn Sie uns gefl. umgehend eine solche Bestätigung
zugehen ließen. Damit jegliches Mißverständnis ausgeschlossen
ist, möchten wir noch darauf hinweisen, daß uns daran liegt,
von Ihnen eine Bestätigung darüber zu erhalten, daß Sie sich
während der in Aussicht genommenen Übertragung aus dem Bechstein-
Saal jeglicher Polemik und jeglichen Angriffs gegen Personen,
die im politischen und öffentlichen Leben stehen, – ganz gleich,
in welchem Lande sie Ihren Wohnsitz haben – enthalten.


Wir haben uns erlaubt, Abschrift dieses Briefes Ihrem Beauftragten einzuschicken. –


Ihrer gfl. Nachricht gern entgegensehend, zeichnen
mit vorzüglicher Hochachtung
Funk-Stunde Aktiengesellschaft
(zwei Unterschriften)