Was die Garantie anlangt,
bestätige ich mit meinem Wort, dass ich
die Direktion genau und
ausführlich darüber informiert habe, dass
Herr K. von dieser
Garantie nichts weiss und nichts wissen
darf, dass er mit der Aktion
unter diesen Umständen nicht einver
standen wäre. Da die Garantie
jedoch zu dem ganzen Akt über diese
Sache kam, hatte der erwähnte
Mann Gelegenheit, sich auf sie zu be
rufen, wiewohl ich annehme, dass
er davon wusste, dass diese Garantie
diskret zu behandeln ist. Die
Garantie selbst gilt, wie mir heute
im Verlag
mitgeteilt wurde, eigentlich, als durchaus übliche Geschäfts
usance, namentlich für
den Fall, dass der Transport überhaupt nicht
an den Bestimmungsort gelangen
würde oder für den theoretischen Fall,
dass der Absatz der Bücher aus
irgendwelchen Gründen / Verbot im Inlande,
Vernichtung während des
Transportes usw. / unmöglich wäre. Die Garantie
selbst ist eigentlich überholt, da
die Bücher ja bereits hier sind,
ausserdem gilt wohl weiterhin
das, was ich Ihnen bereits mündlich gesagt
habe, dass man da ein wenig
„Kaufmann spielt“. Die
Garantiepflicht
tritt normalerweise überhaupt nicht
ein, da ja heute bereits die Bücher
selbst eine Garantie
darstellen. Das Inserat im P.T.
habe ich bisher
nicht gesehen,
werde der Sache aber noch nachgehen.
Ich war jetzt beinahe 14 Tage in
Bukarest und in anderen Teilen Rumäniens,
hatte viele interessante
Besprechungen und habe ziemlich viel gesehen.
Umso grässlicher war die Rückkehr
in ein Uebermass von Arbeit, und
dann kamen zwei Tage, Samstag und Sonntag mit den Ereignissen in
Deutschland, Montag das Exposé von Benes, ausserdem sind
wir in der
Redaktion nicht vollzählig. Aus diesen Gründen musste ich
mein Schrei
ben
aufschieben und bitte vielmals um Verzeihung. Wir beide denken oft
an Wien. Ich freue mich, nun bald wieder von Ihnen und Herrn K. zu
hören. Mit der Bitte, Herrn K. den Ausdruck meiner unwandelbaren
allergrössten Hochachtung und
unsere herzlichsten Grüsse zu vermitteln,
verbleibe ich, sehr geehrter Herr
Professor, mit den herzlichsten Grüssen
ebenfalls von uns beiden Ihr
ergebener Jan Münzer.
+ Hoffentlich wird es jetzt
auch dort besser.
Ich bitte, diesen Brief als vertraulich anzusehen. Herr K. kann ihn
natürlich im vollen Umfang
lesen.