Sehr geehrter Herr Kollege!


Mit bestem Dank bestätige ich den Empfang
Ihrer freundlichen Schreiben


a) vom 8.VI.1936 in der Angelegenheit „Aufruf“ samt
beigelegter Uebersetzung des Schriftsatzes des Dr.Friedrich Bill,


b) in der Angelegenheit „Sozialdemokrat“ wegen Berichtigung,


c) in der Angelegenheit (wegen Abdruck der Zuschrift an
das ‚Prager Tagblatt‘),


d) vom 9.VI.1936 in der Angelegenheit „Kraus – varia“ mit
der beigelegten Uebersetzung des Berichtes aus derTageszeitung ‚ceske Slovo‘.


Herrn K. geht es sehr schlecht. Ich bin daher
nicht in der Lage, selbst wenn er wieder zu Kräften kommt,
ihm Ihre Berichte vorzulegen und mit ihm zu besprechen.
Wenn auch eine Frist dadurch versäumt werden sollte, muss
man dies hinnehmen. Keinesfalls kann ich mich entschliessen,
aus eigenem eine verbesserte Berichtigung zu verfassen
und darüber zu entscheiden, ob sie eingesendet werden soll.
Wenn, was wir leider befürchten müssen, Herr K. die Strapazen
dieser Krankheit nicht aushält, kommt es auf diese juristischen
Dinge gewiss am allerwenigsten an.


Indem ich Sie herzlichst grüsse, zeichne ich mit


vorzüglicher kollegialer Hochachtung


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