Sehr geehrter Herr Kollege!


Ich bestätige mit bestem Dank den Empfang
Ihrer freundlichen Schreiben vom 4. und 7. März 1936. Noch ehe
ich das erstere Herrn K. zur Kenntnis bringen konnte, hat er
mir aus Prag mitteilen lassen, dass er am 9. oder 10. März nach
Wien zurückkommt, dass aber am 13. März eine Vorlesung statt
finde, weshalb er die angeregte Zusammenkunft am liebsten am
14. März hätte. Nun ersehe ich aus Ihrem Schreiben an Herrn
Dr. Turnovsky, dass Sie diesen Termin zwar für möglich halten,
aber wahrscheinlich doch erst am 18. nach Wien kommen werden
und überdies, dass Sie für die Konferenz mit Herrn K. die Zeit
von 4 Uhr bis 9 Uhr abends sich freihalten wollen. Ich möchte
Ihnen nun dazu bekanntgeben, dass Herr K. die Nachtstunden zur
Arbeit verwendet und bei Tag schläft, so dass die Konferenzen,
die ich mit ihm habe, immer erst in späten Abendstunden, ge
wöhnlich nach 9 Uhr stattfinden können, und ich erlaube mir
die höfliche Anfrage, ob Sie es mit Rücksicht auf Herrn K.
und seine Tageseinteilung nicht auch so halten könnten, weil
er in den Nachmittagsstunden gewöhnlich weniger arbeitsfähig
ist, selbst wenn er sich zwänge, seine Einteilung abzuändern.


Ich erbitte mir Ihre Nachricht, ob dies
möglich ist und verbleibe mit


vorzüglicher kollegialer Hochachtung
Ihr ergebener


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