Sehr geehrter Herr Kollege.
Da ich noch immer nicht das
für Sie bestellte
Exemplar des Kampf von der Buchhandlung, bei der ich die
Bestel
lung
aufgegeben hatte, bekommen konnte, habe ich mir von pri
vater Seite den Artikel besorgt und übermittle ihn
anbei.
Nach der Lektüre des
Machwerks Pollaks fällt
einem das Urteil nur in der
Richtung schwer, ob das Pamphlet
sich vor allem durch seine
unerhörte Niedrigkeit oder Nieder
trächtigkeit oder Feigheit
auszeichnet oder aber ob alle drei
Eigenschaften in ungefähr
gleicher Höhe vorhanden sind. Am her
vorstechendsten scheint mir
aber doch die Feigheit, die es Pollak
geboten erscheinen liess,
den Tod des Gegners abzuwarten, um
dann vielleicht der Strafe
zu entgehen.
Auf der andern Seite weiss
ich nicht, ob es dafür
steht,
sich mit einem Menschen, der solcher Niederträchtigkeiten
fähig ist, überhaupt
auseinanderzusetzen. Ich muss die Entschei
dung hierüber Ihnen, sehr
geehrter Herr Kollege, überlassen.
Ich begrüsse Sie herzlichst
als Ihr ganz ergebener
Dr. Gallia
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