Sehr geehrter Herr Doktor.
Ich bestätige den Empfang
Ihres freundlichen Schrei
bens vom 27. d.M. Den Bericht über den Brünner Prozess
habe ich im
„Prager Tagblatt“ gelesen und mich sehr gefreut,
dass in diesem Prozesse
volle
Genugtuung für Karl
Kraus erlangt wurde. Ich weiss nicht, ob Ihnen
bekannt ist, dass am 28.
d.M. im „Prager Tagblatt“ eine
kleine Notiz erschie
nen ist, die offenbar den
Zweck verfolgt, die von der Gegenpartei
gebotene
Genugtuung
abzuschwächen. Ich schliesse die betreffende Notiz bei.
Es ist selbstverständlich,
dass ich Ihnen für Ihre
Arbeit alle erforderlichen Unterlagen in Uebersetzungen einsenden werde.
Ich freue mich auf die
Lektüre dieser Schrift, die sicherlich ausserordent
lich interessant sein wird.
Die Aussicht, Sie bald in Prag begrüssen zu
können, ist mir gleichfalls
eine grosse Freude und ich will nur hoffen,
dass Ihr Plan diesmal nicht
wieder ins Wasser fällt.
Mit den besten Grüssen und in
vorzüglichster
Hochachtung Ihr
ergebener:
Dr. Turnovsky