Die Fackel


Sehr geehrter Herr Advokat!


Ihren Brief vom 27. v.M. habe ich richtig er
halten und trachte Ihrem Wunsche mit grösserer Genauigkeit
nachzugehen als Sie mir die Fackel seinerzeit in Wien hinü
bergesendet haben.


B. befindet sich noch im Jánosszanatorium und
wird von der hiesigen Schmutzpresse stark unterstützt. Haupt
saechlich die Revolverblaetter machen ein grosses Propaganda
für ihn. Die AZ Est Blaetter haben nur einmal eine Notiz gegen
ihn gebracht seit dem schweigt aus raetselhaften Gründen diese
Gruppe. Die christlichen Blaetter versuchen die Sache als eine
Judenhetze auszuspielen, doch seit dem B. sich als einer, den
die Sozialisten verfolgen, ausgiebt, schweigen diese auch.


Die Népszava / sozialdemokratisch / brach heute
eine ganz schwache Kleinigkeit über und gegen ihn, doch – aus
raetselhaften Gründen –, trotzdem ich schon einen energischen
Eingriff verlangte – geht die Sache recht schwach.


Es waere vielleicht praktisch bei der A.Z.
zu intervenieren, sie möge die Népszava energisch anspornen.
Vielleicht ist dies aber nicht praktisch, weil aus der Sache
hier dann eine Sozialistenhetze gemacht wird.


Er lebt noch im János szanatorium. Er wird
jeden zweiten Tag telefonisch angerufen. Ich stehe dieser
gerechten Sache immer gerne zu Verfügung.


Ich zeichne hochachtungsvoll:
Dr. Faragó


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