Sehr geehrter Herr
Justizrat!
Ich bestätige mit Dank den
Empfang Ihres gesch.
Schreibens vom 24.
ds. Ich übersende Ihnen drei, von HerrnKraus in bianco
unterfertigte Bogen zur Ausfertigung der
Vollmachten. Zur Eruierung der
Adresse des Anton
Lindner
teile ich Ihnen mit, dass er
1874, wahrscheinlich in
Wien geboren wurde, ehemals Redakteur war und
wahrscheinlich
aus Hamburg nach Berlin
gereist sein dürfte. Möglicherweise
hält er sich überhaupt nicht in
Berlin sondern in Hamburg
derzeit auf.
Ob Herr Dr. Besmertny bereits die Briefe voll
ständig erhalten hat, oder
nur einen Auftrag zum Verkauf
der Briefe bekam, die Briefe, selbst aber noch im Besitze
des Herrn Lindner
sich befinden, ist Herrn Kraus selbst
unbekannt. Ferner kann Herr Kraus heute nicht mehr angeben,
wie viele Briefe er an Lindner
geschrieben hat, er glaubt
ca. vierhundert. Auch die eidesstattliche Erklärung der
Dame, der Besmartny mitgeteilt hat, dass ihm Briefe zum
Verkaufe angeboten worden
sind, konnte nicht so weit gehen,
dass sie behaupten würde,
diese Briefe seien Besmertny
von Lindner
angeboten worden. Nur aus der Anzahl der Briefe
die Besmartny auch mit ca. 400 angegeben hat und aus der
Tatsache, dass Herr Kraus niemand anderem Briefe in einer
solchen Anzahl geschrieben
hat, der als Verkäufer von Briefen
in Betracht kam, schliesst
Herr Kraus auf Anton Lindner
als
Verkäufer der Briefe.
Ich ersuche Sie, mir
mitzuteilen, ob und welche
eidestattliche Erklärungen Sie unter diesen Umständen
benötigen. Wäre es nicht
möglich, von Dr. Besmertny selbst
durch eine gerichtliche
Aussage bescheinigen zu lassen, dass
Lindner die
Briefe zum Verkaufe angeboten hat?
Mit ergebenen Grüssen
zeichne ich mit vorzüg
licher kollegialer
Hochachtung
3 Beilagen.
rekommandiert.