Sehr geehrter Herr!
Wir danken im Namen des
Herrn Karl
Kraus bestens für Ihre
freundliche Absicht, aber
bedauern sehr, daß Sie sich der Mühe
der Uebersendung Ihres Manuskriptes unterzogen haben, da wir
auf eine vorherige Anfrage
sogleich geantwortet hätten, was wir
nun antworten müssen: Es ist
leider unmöglich, daß Sie die Fort
setzung Ihres Werkes, zu der
Ihnen Ihr Beruf nur wenige Stunden
freiläßt, von der
Begutachtung des Herrn Karl Kraus abhängig ma
chen. Eine solche
vorzunehmen erlaubt ihm – nebst der grundsätzli
chen Weigerung, Manuskripte
zu prüfen – sein eigener Beruf nicht,
der ihm leider auch nicht
eine Minute frei läßt, ja für den er dem
Schlaf so manche wegnehmen
muß. Er ist demnach nicht in der Lage,
sich mit etwas anderem als
mit seiner eigenen Arbeit zu beschäfti
gen. Die Umschlagnotiz der
Fackel ist durchaus keine bloße
Forma
lität
und muß leider ausnahmslos, auch der würdigsten Intention
gegenüber gelten. Wollen Sie
die Freundlichkeit haben, das Manus
kript, das wir
verschlossen haben, abholen zu lassen.
Mit wiederholtem Dank und
in vorzüglicher Hochachtung