Sehr geehrter Herr Kollege!
In Sachen Kraus Karl ./. Dr. Hohenstatter
ist durch ein technisches
Versehen, das ich gütig zu entschuldigen
bitte, die Uebersendung der
Anlagen an Sie verzögert worden. Sie
ersehen daraus folgendes: Unsere
Klage gegen Dr. Hohenstatter hat
das Amtsgericht beschlussmässig zurückgewiesen. Ich habe
dagegen
mit meines Erachtens
ganz unwiderleglichen Gründen Beschwerde
eingereicht. Das Landgericht hat diese Beschwerde verworfen, ohne
sich die Mühe zu nehmen, zu den
Ausführungen der Beschwerde auch
nur mit einem Wort sachlich Stellung zu nehmen. Im Zusammenhang
mit der Freisprechung in der
Nürnberger Sache 1. Instanz gegen
Schardt trotz Vorliegens gröblichster
Verbalinjurien ergibt sich
ein
tief bedauerliches Bild; ich darf mich im übrigen auf beilie
genden Brief in der Sache Schardt beziehen. Die anliegende Kosten
rechnung von 13 M bitte ich durch
Herrn Kraus erledigen zu lassen.
Ich bitte Herrn Kraus den Ausdruck meines aufrichtigen Bedauerns
über die sich in dieser Sache
ergebenden Schwierigkeiten zugleich
mit meinen verbindlichsten
Grüssen zu übermitteln. Ich möchte, solange
die Sache Schardt nicht rechtskräftig erledigt ist, von einer öffent
lichen Kritik der
Entscheidungen absehen; falls aber die Berufungs
instanz in Nürnberg trotz Vorliegens der offensichtlichen Verbalin
jurien gegen Herrn Kraus entscheiden sollte, möchte ich, die
Zustim
mung des Herrn Kraus vorausgesetzt, die sämtlichen
Entscheidungen
mit einer
scharfen Kritik in der „Justiz“, dem Organ der
republika
nischen
deutschen Juristen im Wortlaut veröffentlichen.
In vorzüglicher kollegialer
Hochachtung
Hirschberg
Rechtsanwalt.
Anlagen.