Sehr geehrter Herr Doktor,
die Angelegenheit ist sehr
delikat, da
eben die Frau Gräfin Dobržensky
aus Potštejn a/ Adler meine Mit
schuldnerin ist. Ich stehe zur
Frau
Gräfin geselschaftlich und redaktionell
in dem Verhälltniss, daß sich
unsere öfentliche Erklärung in
keinem Falle vor Ihr verbergen
lässt.
Meinerseits bin ich, sehr
geehrter
Herr Doktor, zu jeder Form gern
bereit, die dem H. Karl Kraus
eine Satisfaktion gibt. Ich
bedauere sehr, daß ich, eben, den
den Fehler, unbewust, gemacht
habe, bona fide um so mehr,
da ich Karl Kraus von
meinen
Studienjahren verehre
(obzwar
ich Dozent der Kunstgeschichte bin),
nicht weniger wie Adolf Loos,
meinen besten Freund, dessen
Arbeiten ich jetzt in meiner
Bibliothek „Ars“ tschechisch
herausgebe.
Vieleicht gelingt uns, Herr
Doctor
die Form zu finden, mit
welcher
Herr K. Kraus
vollkommen befriedigt
sein
wird.
Hochachtungsvollst
Prof. Dr B. Markalous
Chefredakteur „Pestrý Týden“