Sehr geehrter Herr Kollege!


Herr Kraus beauftragte mich, Ihr Schreiben
vom 18. Februar 1930 dahin zu beantworten, dass er Sie bittet,
ihm Vorschläge wegen Auswahl des zuzuziehenden zweiten Anwal
tes zu machen und eventuell Herrn Dr. Leschnitzer zu befragen,
der ihm seinerzeit mitgeteilt hat, er sei in der Lage auch
Anwälte zu nennen, die sich der Sache widmen wollten.


Herr Kraus lässt Ihnen baldige Besserung
wünschen, was ich hiemit auch tue.


In der Angelegenheit „Volksbühne“ meint
Herr Kraus, dass es wahrscheinlich auch Ihre Ansicht sein
dürfte, dass es unmöglich sei diesem Ausgleich zuzustimmen,
weil man ja damit um die Beweiserhebung in der Hauptsache
komme. Er fragt, ob weitere Entschliessungen nicht Zeit bis
zu seiner Ankunft in Berlin, die am 3. oder 4. März 1930 erfol
gen wird, haben.


Ich zeichne mit vorzüglicher kollegialer
Hochachtung


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