Die Fackel


Sehr geehrter Herr Doktor, – ich bitte Sie recht sehr,
von inliegendem Schreiben, das ich am 30. April d.J. an den
hiesigen Vertreter des Herrn Karl Kraus gerichtet habe, Kennt
nis zu nehmen und Herrn Kraus evtl. auch davon Mitteilung zu
machen.


Herrn Dr. Laserstein hatte ich gebeten – teleph.
und schriftlich – mir jene Hefte der „Fackel“ besorgen zu
wollen, in denen Herr Kraus meinen verstorbenen Freund Harden
angegriffen und auch das, in welchem, wie Harden sich
ausdrückte, Herr Kraus ihm eine „Ehrenerklärung“ abgegeben
hat. Ich kenne diese Hefte nicht und weiß noch weniger die
Nummern, sonst würde ich einfach an den Verlag der „Fackel“
schreiben und bitten, mir die betreffenden Hefte unter Nach
nahme senden zu wollen. Herr Dr. Laserstein sagte mir, daß
Herr Kraus wahrscheinlich meiner Bitte, mir die Hefte
leihweise zu überlassen, nachkommen werde und versprach mir,
die Bitte ihm zu übermitteln.


Weil ich bis heute weder auf meine telephonische Erinnerung
noch auf jenen Brief hin, von dem ich Ihnen Abschrift sende, durch
Herrn Dr. Laserstein irgendetwas gehört habe (ich wollte ihm auch noch
Wichtiges zur Sache Wolff mitteilen), wende ich mich an Sie und bitte
ganz ergebenst, Herrn Kraus sagen zu wollen, ich wäre ihm für leihweise
Ueberlassung der Hefte sehr dankbar. Ich brauche sie dringend für eine
Arbeit über Maximilian Harden.


In Hochschätzung Ihnen ergeben
Elfride Schmaltz