Die Unüberwindlichen. Nachkriegsdrama in vier Akten


Sehr geehrter Herr Intendant!


In Beantwortung Ihres Schreibens vom25. Februar 1931 teile ich Ihnen im Auftrage des Herrn KarlKraus folgendes mit:


Die von Ihnen vorgeschlagene Möglichkeit,
das Werk eventuell auch zwischen dem 15. und 19. April aufzu
führen, ist leider aus dem Grunde unannehmbar, weil der Autor
infolge der langen Verzögerung Ihrer Antwort inzwischen ge
rade über die Zeit zwischen dem 16. und 22. April verfügen
musste. Auch die letzten Tage vor dem 15. April wurden ihm
für diese bereits getroffene Einteilung Schwierigkeiten be
reiten. Unter diesem Umstand und indem wir auch Ihrer Situation
Rechnung tragen, sind wir zu dem weiteren Entgegenkommen bereit,
indem wir auf den zweiten Vorschlag zurückgehen und in eine
Verschiebung auf den Herbsttermin einwilligen, vorausgesetzt,
dass Sie die verlangte günstige Theaterzeit garantieren. Ich
bin auch bereit, von dem verlangten Notariatsakt abzugehen, da
mir Ihr letztes Schreiben als Bekräftigung genügt, doch müssen
wir darauf bestehen, dass Sie wegen der vielfachen Vertrags-
und Inszenierungsverpflichtungen des Herrn Karl Kraus unbedingt
den definitiven Aufführungstermin spätestens zwei Monate vorher
mitteilen, und dass auch diese Verpflichtung unter die Sanktion
der Konventionalstrafe gestellt wird. Ferner frage ich an, ob
Sie die mit Karte vom 28.II. gewünschte Partitur trotz einer
Verlegung auf den Herbsttermin schon jetzt benötigen, in wel
chem Falle Ihnen auf Ihre Kosten eine Abschrift angefertigt
werden musste, da der Autor die Partitur eventuell zu Vorle
sungszwecken benötigt. Auf eine Veranstaltung von Vorlesungen
im Schauspielhaus verzichten wir unter den dargelegten Umstän
den und danken Ihnen für Ihr freundliches Anerbieten, sich mit
einer Konzertagentur in Verbindung zu setzen. Wir glauben aber,
dass sich, falls ein Bedürfnis nach solchen Vorlesungen noch
bestehen sollte, zu gegebener Zeit Veranstalter selbst melden
werden.


Ich zeichne mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener


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