Sehr geehrter Herr Doktor.


In der Angelegenheit des Herrn KarlKraus gegen Erich Schamschula habe ich Ihnen bisher nicht
berichtet, da vorläufig noch kein Erfolg erzielt wurde.
Auf Grund der von mir überreichten Strafanzeige wurden die
Vorerhebungen eingeleitet und Schamschula als Beschuldigter
vorgeladen. Am 22.IV. l.J. hätte die erste Einvernahme
stattfinden sollen, die Ladung wurde jedoch mit dem Bemerken
zurückgestellt, dass der Adressat auf Reisen ist, ohne dass
feststeht, wann er zurückkehrt. Ich habe daher veranlasst,
dass er abermals zum 29. v.M. vorgeladen werde und da auch
die zweite Ladung mit dem gleichen Bemerken der Post dem
Strafgerichte zurückgestellt wurde, den Referenten ersucht,
eine neuerliche Ladung durch Vermittlung des zuständigen
Polizeikommissariates, am besten Samstag nachmittags
zustellen zu lassen. Schamschula reist nämlich für eine
Klavierfirma in der Slowakei und dürfte immer nur am Samstag
und Sonntag in Prag anzutreffen sein. Der Referent versprach
mir, das Polizeikommissariat unverzüglich um Zustellung
der Ladung ersuchen zu wollen, evtl. zu veranlassen, dass
Schamschula, sobald er in Prag betreten wird, vorgeführt
werde.


Ich halte die Angelegenheit in Evidenz und
werde Ihnen sogleich berichten, bis etwas Meritorisches zu
berichten sein wird.


Indem ich bitte, diese Mitteilung zur
Kenntnis zu nehmen und mich Herrn Kraus bestens zu empfehlen,
zeichne ich mit


vorzüglicher Hochachtung ergebener:
Dr. Turnovsky


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