Sehr geehrter Verlag!


Gleich nach Veröffentlichung des Berichtes über den
Ausgang des Prozesses Dr. P.A. Pisk kontra Karl Kraus sandte ich
an die Wiener Tagespresse eine Notiz, um mich gegen eine Ver
wechslung mit Herrn Dr. P.A. Pisk – der ich des öfteren ausge
setzt bin – zu wehren.


Abgesehen von der Vorgeschichte dieses Prozesses,
konnte es mir doch nicht gleichgültig sein, für einen sozial
istischen Schriftsteller gehalten zu werden, der einen Autor
von der Sittlichkeit Kraus’ mit einer Strafe belegen las
sen will, die dieser aus dem Ertrag seines Kulturwirkens be
zahlen müsste; aus einem Ertrag zudem, der vorwiegend wohltä
tigen Zwecken zugedacht ist.


Dass der Versuch einer öffentlichen Identitäts
ableugnung in diesem besonderen Fall hoffnungslos sein dürfte,
war mir natürlich im vorhinein klar. Aus Reinlichkeitsgründen
wollte ich ihn aber doch nicht ungeschehen sein lassen.


Mit den besten Empfehlungen
hochachtungsvoll
Dr. K.O. Piszk