Sanders:
schliefen = kriechen siehe schlüpfen;
schlüpfen = gleitend oder wie gleitend, schnell, behend,
unvermerkt und durch eine enge
Öffnung, einen eng um
schlossenen oder so gedachten Raum sich bewegen,
gw. mit Absicht (vereinzelt auch
ohne Absicht), eig. und übertr.
Davon der Schliefer, z.B. Dachs-Schliefer
Schliffel = Schlingel
Adelung:
schliefen = sich schleifend oder
kriechend in einem engen
Raume
bewegen, kriechen. Z.B.: Durch einen Zaun schliefen.
Vor Angst in ein Mauseloch
schliefen wollen. Die Dachshunde
schliefen in die Dachslöcher. Das Intensivum ist schlüpfen,
das eine engere Öffnung, mehr
windende Bemühung und eine
größere Glätte oder Biegsamkeit des Leibes voraussetzt:
sich mit einem glatten oder
biegsamen Körper durch eine
enge
Öffnung winden, da es denn auch oft in weiterer Bedeutung
für schnell kriechen oder schnell
schleichen überhaupt gebraucht wird.
Der Schliefer = Ein Ding, welches schliefet.
Hügel, Wiener Dialektwörterbuch (Lexikon der Wiener Volkssprache, Idioticon
Viennense)
Hartleben 1873
schliarf’n – sich kriechend in einen engen Raum begeben;
sich um die Gunst von Jemand
bewerben. Z.B. Der N. möchd’
unsern Herrn ordentli’ in Hintern schliarf’n (d.h. sich bei
ihm einschmeicheln).