Peter Altenberg. Auswahl aus seinen Büchern von Karl Kraus


Sehr geehrter, lieber Herr Doktor!


Auf mannigfachen Umwegen erreicht mich Ihr
Brief in Prag und ich bedauere – da ich jetzte mehrere Wochen
Berlin fernbleibe – nicht persönlich beim S. Fischer Verlag
intervenieren zu können. Ich werde nun sofort versuchen,
brieflich die Angelegenheit bei Dr. Maril, beimS. Fischer-Verlag,
zu erledigen.


Was nun Fräulein Marienschek betrifft, so
habe ich mit zwei Herren vom Berliner Paritätischen gesprochen.
Bei Hofrat Beck, dem ich heute in einer Angelegenheit schreibe
und den ich bei dieser Gelegenheit wieder dringend erinnern
werde, hoffe ich bald auch persönlich intervenieren zu können:
Ich habe ab 15. August, wie ich Ihnen vertraulich mitteile,
auf ein Jahr an das Münchner Schauspielhaus abgeschlossen
und mir nur für den Fall, dass die sehr vage Prager Angelegen
heit doch werden sollte, ein Rücktrittsrecht vom Münchner
Vertrag offen gehalten.


Jedenfalls werden mich meine Wege jetzt sehr
bald einmal nach München führen. Ich gebe Ihnen Nachricht,
sobald ich vom S. Fischer-Verlag Antwort habe und bin bis
dahin mit den herzlichsten Grüssen


Ihr
Heinrich Fischer,
dzt. Karlsbad,
Haus „Carmen“


P.S. Ich bitte Sie beiliegenden Brief an Fräulein
Marienschek freundl. weiterleiten zu wollen.


1 Beilage.


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