Sehr geehrter Herr von Radecki!
Ich muss Sie leider nochmals
bitten, mir Ihre
Erinnerungen
zu den Behauptungen des S. Fischer Verlag es mitzu
teilen, da grosse
Schwierigkeiten wegen der Stärke des Auswahlbandes entstanden sind.
Ich beziehe mich auf mein Schreiben vom 9. Juni
1931, das Sie mir am 10. Juni
beantwortet haben. S. Fischer behauptet
nun, am 17. Juli 1928 Herrn Kraus einen Brief geschrieben zu haben.
Ich lege Ihnen eine Abschrift dieses Briefes vor; Sie können aus ihr
ersehen, dass in diesem Brief wirklich von einem Band von ungefähr
400 Seiten die Rede ist. Dieser
Brief ist aber im Verlag
der Fackel
nicht
vorhanden, müsste also, wenn er überhaupt eingelangt wäre, Ihnen
übersendet worden sein. Es wäre
unter dieser Voraussetzung auch nicht
unmöglich, dass dies gerade zu
dem Zweck geschah, damit Sie die Marke
des Auswahlbandes mit S. Fischer
besprechen, denn Herr Kraus hätte
niemals die Arbeit auf sich
genommen, die Auswahl vorzunehmen, wenn
er in dieser Weise beschränkt
worden wäre, die allen künstlerischen
Erwägungen zuwiderläuft. Um nun
S. Fischer zu kontrollieren, möchte
ich die anderen Behauptungen des
Briefes überprüfen. Herr Kraus
glaubt sich zu erinnern, dass
der in dem Brief erwähnte „Zauberberg“
tatsächlich
nach Wien gesendet wurde, jedoch auf Ihr Aviso, er
kann
sich aber nicht mehr
erinnern, ob auch die Altenberg Bücher nach
Wien kamen oder von Ihnen vom S. Fischer
Verlag in Berlin über
nommen und ihm dort übergeben
wurden. Vielleicht können Sie sich
daran erinnern. Herr Kraus meint, die Mitnahme von
Wien wäre un
wahrscheinlich gewesen,
wahrscheinlich aber eine Mitnahme von
Berlin nach dem Ostseeaufenthalt, wo er daran arbeitete.
Ich bitte Sie nun nochmals,
mir alles das mit
zuteilen, was Ihnen über die Verhandlungen mit dem S. FischerVerlag in Bezug auf
Stärke des Auswahlbandes noch
erinnerlich ist.
Mit den besten Grüssen bin ich
Ihr
sehr ergebener