Peter Altenberg. Auswahl aus seinen Büchern von Karl Kraus


Sehr geehrter Herr Kollege!


Ich habe dem Anwalt des S. Fischer Verlag es be
kanntgegeben, dass Sie mir die Erklärung abgegeben haben, es sei der
Brief vom 17. Juli 1928 nicht in Ihrem Besitz und auch nicht in Ihrem
Besitz gewesen. Ich erhalte darauf von Herrn Dr. Frankfurter den in
Abschrift beigelegten Brief, in dem er darauf hinweist, Sie hätten in
Ihrem Schreiben vom 28. März 1930, in welchem Sie die Direktion des
S. Fischer Verlag es aufforderten, den Druck zu beginnen, ausdrücklich
auf eine vorliegende Korrespondenz hingewiesen.Der Satz Ihres Briefes
vom 28. März 1930 lautet wörtlich:


„Ich darf bei dieser Gelegenheit bemerken, dass nach der
vorliegenden Korrespondenz – Ihr Haus hat sogar mit meinen Mandanten
über die Druckanordnung korrespondiert – an Ihrer rechtlichen Ver
pflichtung zur Uebernahme des Manuskriptes und zur Vervielfältigung
kein Zweifel bestehen kann.“


Ich bitte Sie, mir mitzuteilen, welche Korrespon
denz Sie im Auge hatten, als Sie diesen Satz schrieben und was mit
der Korrespondenz geschehen ist, wem Sie sie übergeben haben.


Ich bitte Sie, mir sofort zu antworten, da die
Altenbergauswahl bereits in Druck gelegt ist und ich wegen der He
rausgabe einen Entschluss fassen muss.


Mit vorzüglicher kollegialer Hochachtung


3


4