Ich berufe mich auf meinen Brief vom 13.d.M. und teile höfl. mit,
dass am Tage der Zustellung des
Einstellungsbeschlusses die Nummer 28 des
Gegen-Angriff er
schienen ist, in der, offenbar
noch vor Zustellung des Beschlus
ses an die
verantwortliche Redakteurin, die Erklärung mit der
Unterschrift „Dr. Marie
Schnierer“ veröffentlicht ist. Der
Druckfehler der ersten
Veröffentlichung „bereit“ statt
„beredt“ ist jedoch abermals in
der Erklärung enthalten.
Da ich befürchtet habe, die Gegenpartei könnte
dem Gerichte
diese letzte Nummer mit der Behauptung vorlegen, sie habe
nunmehr die im Vergleiche
übernommene Verpflichtung erfüllt
und das Gericht werde übersehen, dass der
Druckfehler nicht
beseitigt wurde
und dem evtl. Antrage auf Widerrufung der
Einstellung stattgeben, habe ich
sofort eine Eingabe über
reicht und auf die Nichterfüllung
der Vergleichsbedingungen
hingewiesen. Ausserdem habe ich am gleichen Tage noch beim
Vorsitzenden
des Pressesenates interveniert und die
Zusage
erhalten, dass der
Einstellungsbeschluss nicht widerrufen
werden wird, bevor nicht der
Nachweis von der erfolgten feh
lerlosen Veröffentlichung der im
Vergleiche vereinbarten Er
klärung erbracht werden wird.
Heute rief mich der Vorsitzende des Senates an und teilte
mir mit, Herr Dr. Stein habe bei ihm vorge-
sprochen und ihn ersucht, doch
nicht darauf zu beharren, dass
die Erklärung noch einmal, das ist bereits zum dritten Male,
veröffentlicht werde. Dies habe
er jedoch abgelehnt, worauf
Dr. Stein die Erklärung abgab, er werde also die
dritte, dies
mal
fehlerfreie Veröffentlichung der Erklärung veranlassen.
Auch mich hat Dr. Stein angerufen und versucht, mich dazu zu
bewegen, meine Einwilligung zur
Unterlassung der dritten Ver
öffentlichung zu erteilen, was
ich jedoch mit Rücksicht auf
den
neuerlichen Angriff in der vorletzten
Nummer und auf das
bisherige Verhalten der Gegenpartei strikte abgelehnt habe.
So wird nun der Gegen-Angriff
gezwungen sein, den beleidigenden Artikel anstatt
einmal, dreimal zu widerrufen.
Ich werde die nächste Nummer
genau nachsehen, um festzustellen,
ob diesmal nicht wieder ein
Druckfehler unterläuft.
Ich bitte Sie, sehr geehrter
Herr
Doktor, diese
Mitteilung an Herrn Kraus weiterzuleiten und zeichne mit
besten Empfehlungen an
diesen und mit dem Ausdrucke vorzüglicher
Hochachtung Ihr
ergebener:
Dr. Turnovsky