Sehr geehrter Herr Kollege!
Herr Kraus wünscht, dass ich Ihnen ein
Blatt der „Reichspost“ vom 4. November 1934 übersende, mit
dem Hinweis auf den dort
enthaltenen Artikel „Der Lügenkriegin Oesterreich“, welcher
sich gegen die Zeitung „DerSozialdemokrat“ richtet.
Die in diesem Blatt erschienene wört
lich zitierte
Zuschrift ist offenbar ein Grubenhund und kann
zur Dokumentierung dienen, wie
leichtfertig das Blatt Ver
öffentlichungen vornimmt. Der
Hineinfall des „Sozialdemokrat“
ist darin erkenntlich, dass er
sich nicht scheut, eine Zu
schrift zu veröffentlichen, wo
einer sozialdemokratischen
Parteigenossin angeblich Werte von vielen hunderttausenden
Schillingen von seiten der
regierenden Partei widerrechtlich
entzogen worden sind, ohne sich die Frage vorzulegen, wie es
möglich sei, dass
sozialdemokratische Funktionäre über ein
solches Vermögen verfügen. Herr Kraus meint, dass sich dieser
Artikel in dem Prozess verwenden lassen wird.
Ich zeichne mit vorzüglicher
kollegialer
Hochachtung