Sehr geehrter Herr Doktor.


Ich erhielt Ihren Brief vom 11. d.M., dem ich zu
meinem grössten Bedauern entnehmen musste, dass sich Herr Kraus
nicht wohl gefühlt hat. Schon, um ihm die Strapazen der Reise
nach Prag zu ersparen, möchte ich sehr gerne seinem Wunsche ent
sprechen und nach Wien kommen. Leider ist mir dies jetzt nicht
möglich, da ich bis zu Weihnachten beinahe täglich Streitver
handlungen habe und die Weihnachtstage selbst, meiner Kinder
wegen, nicht ausserhalb Prags verbringen kann.


Die Frist zur Ueberreichung der Aeusserung gegen
den von Dr. Schwelb gestellten Antrag endet am 26. d.M. Wenn es
Herrn Kraus nicht möglich wäre, oder schwer fallen sollte, mir
seine Informationen fristgemäss zu erteilen, dann kann ich ohne
Weiteres eine Fristerstreckung erwirken. Ich bitte jedenfalls
um eine diesbezügliche Verständigung, damit ich das Fristgesuch
rechtzeitig überreichen kann. Ich stehe selbstverständlich HerrnKraus jederzeit zur Verfügung / auch während der Weihnachtstage
mit Ausnahme des Weihnachtsabends / und werde mich ausserordent
lich freuen, ihn hier begrüssen zu können.


Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Doktor, Herrn Kraus
meine Empfehlungen und meinen Wunsch, er möge sich recht bald
erholen, zu bestellen und zeichne


mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener:
Dr. Turnovsky


P.S. Herrn Heinrich Fischer habe ich
von Ihrer Mitteilung verständigt, er wird
Herrn Kraus selbst anrufen.


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