Sehr geehrter Herr Kollege!


Ich bestätige Ihnen mit bestem Dank den
Empfang Ihres freundlichen Schreibens vom 6. Dezember 1934 und
sende die Strafanzeige in dieser Sache zurück. Da Herr Kraus
so viele Fragen an mich zu stellen hat, die ich nicht be
antworten kann, weil ich ja bei den Konferenzen zwischen
Ihnen und ihm nicht anwesend war, wird wohl nichts anderes
übrig bleiben, als dass Herr Kraus zu Ihnen kommt, wenn sich
nicht doch die Gelegenheit ergibt, dass Sie einmal nach Wien
kommen. In dieser Woche war die Reise nicht möglich, weil
Herr Kraus sich nicht ganz wohl fühlte. Ich bitte Sie, mir
nun mitzuteilen, bis zu welchem letzten Termin Sie mit HerrnKraus die Angelegenheit durchbesprechen müssen, um den auf
getragenen vorbereitenden Schriftsatz rechtzeitig zu ver
fassen. Herr Kraus möchte eventuell die Reise zu Ihnen mit
seinem Weihnachtsurlaub verbinden und ich bitte Sie, mir mit
zuteilen, ob Sie eventuell eine Fristerstreckung erwirken
könnten, die diese Möglichkeit gibt.


Ich zeichne


mit vorzüglicher kollegialer
Hochachtung


P.S.


Sehr geehrter Herr Kollege!


Herr Kraus lässt Ihnen vielmals für die
Mitteilung betreffend Heinrich Fischer danken und Sie bitten,
da er um die angegebene Zeit schwer telephonieren kann, Herrn
Heinrich Fischer seinen Dank für den letzten Brief zu über
mitteln, wenn Sie ihn sehen. Mit bestem Dank im Voraus


Ihr ergebener Kollege


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