Sehr geehrter Herr Doktor.


Durch ein heute eingelangtes Telegramm
des Herrn Dr. Oskar Samek, Wien, bin ich verständigt worden
dass Sie, sehr geehrter Herr Doktor, sich in liebenswürdi
ger Weise bereiterklärt haben, die Aufnahme eines Aufsatzes
über ein aktuelles Thema in einem juristischen Fachblatte
zu ermöglichen. Da der mit dieser Veröffentlichung ange
strebte Zweck nur dann erreicht werden kann, wenn die Ver
öffentlichung bald erfolgt und da mir Herr Dr. Samek mitge
teilt hat, er könne infolge Zeitmangels den Aufsatz nicht
selbst schreiben, habe ich heute, unterbrochen durch eine
Ehescheidungsverhandlung und einige Parteikonferenzen, den
Aufsatz verfasst. Die Eile, in welcher er geschrieben wurde
und geschrieben werden musste, schliesst es an sich schon
aus, dass dieser Artikel Anspruch auf Wissenschaftlichkeit
erheben kann. Dies ist auch für den angestrebten Zweck
gar nicht notwendig und es genügt, wenn er inhaltlich rich
tig und formell anständig geschrieben ist. Dies ist, wie ich
glaube, trotz der grossen Eile, in welcher er verfasst wer
den musste, der Fall.


Da Sie, sehr geehrter Herr Doktor, den
Artikel zur Publizierung übernehmen und also gewissermassen
mit Ihrem Namen decken, steht es Ihnen selbstverständlich
frei, Aenderungen vorzunehmen, über die Sie sich am besten
mit Herrn Dr. Samek, dem die ganze Materie ebensogut be
kannt ist, wie mir, ins Einvernehmen setzen könnten.
Ich habe Sie schon lange nicht mehr gesehen und möchte doch
wieder einmal mit Ihnen zusammenkommen. Vielleicht wird dies
heuer im Sommer möglich sein, da es nicht ausgeschlossen ist,
dass wir wieder einmal nach längerer Pause nach Ausse auf
Sommerfrische fahren.


Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank
für Ihre Liebenswürdigkeit. Ich bin mit den besten Grüssen
und mit dem Ausdrucke vorzüglichster Hochachtung


Ihr ergebener:


1 Beilage