Sehr geehrter Herr Kollege.


Ich bestätige Ihr gesch. Schreiben vom 5. d.M.
Sonka hat die Berufung doch ausgeführt und dabei wieder ein ganz
niederträchtiges Machwerk geliefert. Um Ihnen, sehr geehrter HerrKollege, zeigen zu können, wohin sich Sonka versteigt, habe ich
eine Uebersetzung der Berufung besorgt, die ich Ihnen anbei über
mittle. Bei der Lektüre dieses Schriftstückes wirft sich vor allem
die Frage auf, was grösser ist, ob die Schlechtigkeit oder die Blöd
heit des Gegners. Meiner Meinung nach stammt das ganze Elaborat
aus der Feder Brügels, der ja auch als Zeuge über die famosen Behaup
tungen des Angeklagten geführt wird.


Die Berufungsverhandlung ist auf den


21. d.M., 11 Uhr vormittags


angesetzt worden.


Ich halte es wohl für ausgeschlossen, dass der
Berufungssenat den Irrwegen Sonkas folgt, doch sind wir leider, da
in dem Senat lauter čechische Herren sitzen, bis zu einem gewissen
Grad doch in Gottes Hand.


Ich begrüsse Sie herzlichst
als Ihr sehr ergebener
Dr. Gallia


1 Beilage
recom.


3