Der Tag


Sehr geehrte Herren,


würden Sie so freundlich sein, die beiliegen
den (ersten) Abschriften der Kriegsgedichte von Kerr aus dem „Tag
freundlichst an Herrn Dr. SAMEK weiterzuleiten. Es sind, da ich jetzt
chronologisch arbeite, ausschließlich Gedichte aus den ersten Monaten
des Jahres 1916; (jene, die ich s.Zt. an Herrn Kraus gesandt habe und
die einen kleinen Bruchteil der aus dem Jahre 1915 stammenden darstell
ten, dürften in Ihrem Besitz sein und müssen wohl nicht in neuer Ab
schrift hergestellt werden). Bis Ende der Woche glaube ich Ihnen die
nächsten vierzig Gedichte übermitteln zu können. Da der erschütternde
Eindruck dieser kriegshetzerischen Geistesfront bei der neuerlichen
Lektüre wesentlich aus der Quantität der immer paraten, oft zweimal
wöchentlich tätigen satirischen Mechanik kommt, war es mir diesmal nach
Kenntnisnahme der Kerr’schen Klage-Beantwortung ein Bedürfnis, nicht so
sehr auszuwählen, wie zu sammeln. Leider muß ich diese Tätigkeit Ende
der Woche durch eine vierwöchentliche Reise unterbrechen. Ich bitte Sie
um freundliche Mitteilung, ob Herr Kraus etwas dagegen hat, wenn an
meiner Stelle dann Herr Dr. Stefl, der sich dazu erboten hat, die weite
ren Abschriften der bereits angezeichneten Gedichte vornimmt.


Mit dem Ausdruck der vorzüglichsten Hochachtung
Heinrich Fischer