Die FackelDie Unüberwindlichen. Nachkriegsdrama in vier Akten


Hierdurch bitte ich Sie, Herrn Kraus folgen
des zu unterbreiten:


Im vorletzten Heft der „Fackel“ las ich, Herr
Kraus sei in Berlin ungemäß vertreten worden. Im letzten
„Fackel“-Heft wird dieser Vorwurf von ihm näher be
gründet. Ich bin ein langjähriger Leser der „Fackel
und, wie Herr Kraus vielleicht durch meine „JüdischeGemeinde“ weiß, ein Verehrer seines Lebenswerkes. Sagen
Sie bitte Herrn Kraus, daß, wenn ihm meine schwachen
juristischen Kräfte helfen können, ich jederzeit bereit
sei, ihm im Kampf gegen den „größten Schuft“ beizu
stehen.


Falls Herrn Kraus an einer gerichtlichen Klärung
der Angelegenheit gelegen ist, scheint es mir am besten
zu sein, in einem sogenannten Freundschaftsprozeß den
Alfred Kerrul zum Eide zu treiben. Denn ein Prozeß mit
oder gegen Kerr würde bei dessen Verschleppungstaktik
nie zu Ende kommen. Was ich damit meine, werde ich Herrn
Kraus gern näher erläutern.


Gleichzeitig soll ich als Justitiar der „RotenHilfe, BerlinHerrn Kraus anfragen lassen, ob es rich
tig ist, daß sein Drama „Die Unüberwindlichen“ im
Theater am Schiffbauerdamm“ zu Berlin aufgeführt werden
soll, und darf Herrn Kraus versichern, daß ihm regste
Unterstützung der „Roten Hilfe, Berlin“ zu Teil werden
wird.


Bei dieser Gelegenheit bitte ich, Herrn Kraus
erneut meiner großen Verehrung zu versichern.


Ergebenst
Dr. Laserstein
Rechtsanwalt.