Sehr geehrter Herr Kollege!


Nachdem ich den angeschlossenen Brief
diktiert hatte, teilte mir Herr Kraus mit, dass er von Ihnen die
Abschrift einer Eingabe vom 1. März 1929 erhalten habe, mit der
Sie sich als Vertreter des Beklagten gemeldet und den Antrag ge
stellt haben, die Klage kostenpflichtig und vorläufig vollstreck
bar abzuweisen.


Haben Sie Ihre Ansicht geändert und wollen
Sie den Prozess doch führen, oder was bedeutet dieser Schriftsatz?
Ferner schreiben Sie in dem Schriftsatz, dass die bereits ver
öffentlichten Gedichte des Herrn Kerr in seinem Einverständnisse
und sogar auf sein Verlangen veröffentlicht wurden. Wie ist das
zu verstehen? Herr Kraus hat niemals die Mitteilung einer Aeus
serung des Herrn Kerr bekommen, die so gedeutet werden könnte.


Mit vorzüglicher kollegialer
Hochachtung


3