Sehr geehrter Herr Justizrat.


Ihr gesch. Schreiben vom 14. habe ich Herrn Kraus
zur Kenntnis gebracht und ersuche Sie, die in dem Schreiben
angekündigten Schritte gegen Lindner einzuleiten. Ich über
sende Ihnen eine Vollmacht des Herrn Kraus auf einem öster
reichischen Vollmachtsformular, sollte diese nicht genügen,
so bitte ich um Übersendung eines deutschen Formulares.


Sowohl die Adresse des Lindner als auch des
Dr. Bessmartny sind mir unbekannt. Beide wohnen in Berlin
und dürfte die nähere Adresse bei dem Meldungsamt leicht
zu erfahren sein.


Mein Vorschlag einen Antrag nach § 938 Z.P.0.
zu stellen, ging von der Voraussetzung aus, dass Lindner
Dr. Bessmartny mit dem Verkauf der Briefe beauftragt,
ihn dieselben aber noch nicht übergeben hat. Vielleicht
könnte man die einstweiligen Verfügungen kommulativ bean
tragen, so dass nur diejenige wirksam würde, welche auch
nach den tatsächlichen Verhältnissen gegeben erscheint.


Die Idee, sich mit Herrn Dr. Bessmartny
in Verbindung zu setzen, erscheint mir sehr zweckmässig,
obwohl die Gefahr besteht, dass dadurch Lindner auf die beab
sichtigten Schritte aufmerksam gemacht wird und die Briefe
an andere Stelle bringen könnte. Daher halte ich es für
notwendig, sofort wenn die Unterredung mit Herrn Dr. Bessmartny kein zufriedenstellendes Resultat ergibt, mit den ge
richtlichen Schritten vorzugehen und ich bitte Sie daher,
Herrn Dr. Bessmartny erst dann zu sich einzuladen, bis Sie
sämtliche, nach Ihrem Dafürhalten notwendigen Grundlagen
der Klage in Händen haben. Jedenfalls sende ich Ihnen schon
jetzt die Originalbriefe ein.


Herr Kraus lässt Ihre Empfehlungen herzlichst
erwidern und Sie bestens grüssen. Mit dem Ausdrucke der
vorzüglichsten kollegialen Hochachtung zeichne ich als
Ihr ergebener


1 Vollmacht,
3 Briefe im Original,
rekommandiert.


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