Sehr geehrter Herr Kollege!
Ihr Schreiben vom 15. März 1928 habe ich HerrnKraus vor seiner
Abreise nach Berlin zur Kenntnis gebracht und er
suche ich Sie,
über seinen Auftrag, nach Ihrem Schreiben vorzugehen.
Da Sie zur Verfolgung
voraussichtlich eine oder mehrere Vollmachten
benötigen werden, bitte ich
Sie, mir Formulare einzusenden, die ich
Ihnen von Herrn Kraus
unterfertigt zurückschicken werde.
Ich möchte nur noch
hinzufügen, dass die Be
richtigung gemäss einer von
Herrn
Kraus und mir ständig vorgenomme
nen Uebung beabsichtigt war,
auch die kleinste Kleinigkeit in der
Presse zu berichtigen, um
die Lügenhaftigkeit der Darstellungen zu
charakterisieren. In Wien ist diese unsere Uebung allgemein bekannt
und hat den schwachen Erfolg
erzielt, dass man bei Artikeln, die mit
Herrn Kraus
irgendwie zusammenhängen, besonders vorsichtig ist. Da
aber im Reich diese Uebung
noch nicht bekannt sein dürfte, so be
folgen wir Ihren Rat von der
Berichtigung in diesem Falle abzusehen.
Den überlassenen Zeitungsausschnitt aus dem
„Fränkischen Kurier“ sende ich zurück.
Hochachtungsvoll
Ihr ergebener Kollege
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Beilage. Rekommandiert.