Berliner Börsen-Courier, 31.3.1928Traumstück


Sehr geehrter Herr Kollege!


Ihr geschätztes Schreiben und die beigelegte
Abschrift der Anklageschrift gegen den ‚Völkischen Beobachter
habe ich Herrn Karl Kraus zur Kenntnis gebracht. Er lässt Ihnen
danken und sendet Ihnen die beiden Vollmachten unterfertigt zu
rück, mit dem Ersuchen, auch gegen den ‚Fränkischen Kurier‘ die
Anklage einzubringen.


Ferner sende ich Ihnen ein Blatt aus der
Nummer des ‚Berliner Börsen-Courier‘ vom 31./3.1928, in welchem
ein Herr Herbert Ihering zu dem Vorgehen der Deutschvölkischen
an der Sache ‚Traumstück‘ Stellung nimmt, samt zweifacher Ab
schrift, vielleicht können Sie es im Prozesse verwerten.


Mit der gleichen Post übersende ich Ihnen
die verlangten 6 Exemplare des ‚Traumstückes‘ unter Kreuzverband.


Ferner ersuche ich Sie um die Mitteilung,
ob Ihre erste Auskunft, dass Sie von einer Klage gegen die vereinigten vaterländischen Verbände abraten, implicite auch für die
Zeitungen, welche diesen Aufruf abdruckten, gilt.


Mit vorzüglicher kollegialer
Hochachtung


5 Beilagen
rek.


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