In den letzten Tagen ist zwischen Herrn Rechtsanwalt
Dr. Laserstein und mir eine Kontroverse entstanden, in deren
Verlauf von seiner Seite Äusserungen entstanden gefallen sind, die ich
als eine ausserordentliche Herabsetzung und Ehrverletzung
empfinde. Worum es sich dabei handelt, möchte ich ohne Ein
willigung des Herrn Dr. Laserstein – die evtl. dem Verlag„die Fackel“ abzugeben wäre – nicht mitteilen.


Es ist mir infolge dieser Umstände nicht möglich, weiter
neben Herrn Dr. Laserstein die Interessen von Herrn Kraus
im Prozess Wolff wahrzunehmen. Wäre meine Betrauung in der
Sache Wolff gleichzeitig mit derjenigen des Herrn Dr. Laserstein erfolgt, so würde ich Herrn Kraus bitten, sich zu ent
scheiden, welcher von uns beiden die Verteidigung in dieser
Sache weiter führen soll. Da aber meine Bevollmächtigung für
diesen Prozess auf Veranlassung und Anraten des Herrn Dr. Laserstein erfolgt ist, erscheint mir nur die Erklärung möglich,
dass ich von der Mitverteidigung in diesem Prozess zurück
trete. Ich gebe hiermit diese Erklärung ab. Ich möchte dabei
nicht unterlassen, hinzuzufügen, dass mir die Aufgabe meiner
Dienste für diese Sache schwer fällt, und dass sich in meiner
Ueberzeugtheit für die Gerechtigkeit des von Herrn Kraus in
diesem Prozess wahrgenommenen Standpunkts nicht das Ge
ringste geändert hat.


Indem ich Sie bitte, Herrn Krause meiner grossen
Verehrung zu versichern, zeichne ich mit vorzüglicher


Hochachtung, ergebenst
Dr. Katz


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