Die Unüberwindlichen. Nachkriegsdrama in vier Akten


Sehr geehrter Herr Intendant!


Herr Karl Kraus findet es erstaunlich, dass
Sie ihn zu einer Aufführung der„Unüberwindlichen“ durch das
Leipziger Komödienhaus einladen, obwohl er gegen diese Methode,
eine Vertragserfüllung zu markieren, ausdrücklich Protest er
hoben hat. Er wiederholt hiemit diesen Protest, der erfolgt ist,
weil die Aufführung des Leipziger Komödienhauses trotz allem von
ihm anerkannten Eifer der Regisseurin und wiewohl mit kleinen
Mitteln manches Gute erreicht schien, niemals die Verwirklichung
dessen darstellen kann, was er sich von einer Aufführung im
Frankfurter Schauspielhaus erwartet hätte, zumal dann, wenn man
ihn rechtzeitig davon verständigt und zur Mitwirkung an der
Probenarbeit eingeladen hätte. Wir sind daher nicht in der Lage,
diese Aufführung als Erfüllung Ihrer Verpflichtung anzuerkennen.
Da Sie auch wegen der bereits längst verfallenen Konventional
strafe eine ablehnende Antwort erteilt haben, wird die Klage gegen
Sie eingebracht werden.


Hochachtungsvoll
Dr. Samek m.p.


Rek.


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