Sehr geehrter Herr!


Herr Karl Kraus, dessen Wiener Rechtsanwalt
ich bin, hat mir seinerzeit mitgeteilt, dass Sie als Zeuge dafür
in Betracht kämen, dass es berechtigt sei, Herrn Dr. Paul AmadäusPisk als „Schliaferl“ zu bezeichnen, unter dem der Wiener Dialekt
ausdruck einen widerlichen Schmeichler und Liebediener versteht.
Ich habe Herrn Kraus bei seiner Berliner Reise gebeten, Sie zu
ersuchen, mir Ihre Kenntnis um das Wesen des Herrn Dr. Pisk und
die Tatsachen, auf welchen die Möglichkeit Ihrer Zeugenschaft
beruht, brieflich mitzuteilen. Herr Kraus scheint aber vergessen
zu haben, sich deshalb an Sie zu wenden, da ich bisher nicht im
Besitz Ihres Schreibens bin und ich ersuche Sie daher, mir die
gewünschten Mitteilungen zu machen.


Mit bestem Dank zeichne ich in vorzüglicher
Hochachtung


Rekommandiert


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