Sehr geehrter Herr Doktor!
Ich habe nach meiner Rückkehr die
in der
Zeit vom 30.XI. bis
20.XII.1929 erschienenen Nummern der
„Berliner Börsenzeitung“ durchgesehen, ohne aber eine Erwäh
nung der Eisler-Aufführung finden zu können. Die Durchsicht
erfolgte sorgfältig und
wiederholt, so dass mit grosser Wahr
scheinlichkeit
angenommen werden kann, dass die Kritik mir
nicht entgangen
wäre
ist
. Die Aufführung ist in der B.
Börsenzeitung
auch nicht
angekündigt worden, wenigstens nicht nach dem 25.XI.
Ich hoffe, dass Ihnen, sehr
geehrter Herr
Doktor, mit dieser Auskunft gedient ist und dass ihre durch
meine
Reise verursachte
Verspätung Ihnen nicht unangenehm war. Auch
künftighin bin ich natürlich mit
Freuden bereit, Ihnen in Sachen
Kraus zu dienen, soweit ich dazu imstande
bin.
Ich verreise morgen für etwa 5
Wochen. Wenn
Sie in dieser Zeit
meine Hilfe benötigen sollten, bitte ich Sie,
an Frl. Else Feldbinder, Berlin-Schöneberg, Apostel-Paulusstrasse
21/22 zu schreiben, der es eine Ehre sein wird, Ihnen
an meiner Stelle behilflich zu
sein.
Mit dem Ausdruck meiner
vorzüglichen
Hochachtung
Max Bunzl