Der SozialdemokratMadame l’archiduc


Abschrift


Sehr geehrte Herren!


In der Angelegenheit „Madame L’Archiduc“ möchten
wir unserem Schreiben vom 27. noch folgendes nachtragen:
Herr Kraus sieht vor allem in der in der Kritik des
Sozialdemokrat“ angeführten Tatsache, dass während des
A-B-C-Sextettes das Bild eines Esels zu Häupten der
Verschworenen gehalten wird, eine Stillosigkeit und einen
Übergriff, der ihn aufs tiefste empört. Bei der überaus
loyalen Haltung Ihrer Bühne zweifeln wir nicht, dass Sie
bei weiteren Wiederholungen dem dringenden Wunsche des
Herrn Kraus entsprechen und diese Regieanweisung wieder
entfernen. Ich möchte Sie besonders dringend bitten
diesem Wunsche zu entsprechen. Ich freue mich, dass es
mir möglich sein wird, am Sonntag, den 6. März, die
Aufführung zu sehen. Ich komme um ½ 3 Uhr aus Wien an
und komme dann gleich ins Theater. Bitte reservieren
Sie mir die beiden Verlagssitze, wenn irgend möglich
in einer Loge, weil ich vielleicht nicht ganz bis zum
Schluss bleiben kann, da ich um ½ 6 Uhr nach Berlin
weiterfahre. Die Karten geben Sie vielleicht zum
Bühnenportier, weil die Kasse vielleicht schon geschlossen
ist, wenn ich komme. Vielleicht ist Herrn OperndirektorSzell zufällig nachmittags im Hause, ich würde ihn sehr
gerne sprechen. Darf ich Sie also um Nachricht bitten:


1.) ob die Karten reserviert sind


2.) ob ich Herrn Operndirektor Szell antreffen werde


3.) ob die von Herrn Kraus gewünschte Änderung
vorgenommen wird, damit ich ihm dann nach der
Prager Aufführung entsprechend berichten kann.


Im Vorhinein für alle Ihre Mühe besten Dank und


verbindliche Empfehlungen