Sehr geehrte Herren!
Ich habe der letzten
Aufführung von „Madame
L’Archiduc“
am
Sonntag, den 6. März beigewohnt und möchte Ihnen sagen,
wie sehr ich mich über die
reizende geschlossene Aufführung
und den grossen Erfolg beim
Publikum gefreut habe. Wir freuen
uns sehr, dass wir Ihnen mit
diesem Stück eine wirkliche
Erfolgsmöglichkeit bieten
konnten.
Unabhängig von diesen
positiven Feststellungen müssen
wir aber aufs
allerentschiedenste gegen die Textfassung
protestieren, welche Herr Dörner dem Giletti gibt. Wir haben
Sie wiederholt aufs
eindeutigste darauf aufmerksam gemacht,
dass die absolute
Aufrechterhaltung des Textes, zu der
Sie ja vertraglich
verpflichtet sind, von Herrn Kraus unter
allen Umständen gefordert
wird. Während nun alle übrigen
Mitglieder den Text einwandfrei sprechen, weicht Herr Dörner
nicht
nur in allen möglichen Einzelheiten vom Text ab,
sondern gibt auch eine Reihe
von Improvisationen, die er
offenbar für sehr komisch hält, die aber unter allen Umständen
zu unterbleiben haben. Wir
möchten Sie ausdrücklich darauf
aufmerksam machen, dass wir
auf Grund unserer Vereinbarung mit
Herrn Kraus genötigt wären, falls diese Stillosigkeiten
und
Eigenmächtigkeiten
des Herrn Dörner bei den weiteren Auf
führungen nicht
unterbleiben, auf Grund des Urheberrechts
schutzes die Interessen des
Herrn Kraus gegen Sie zu verteidigen.
Da die Aufführung ja im
übrigen musikalisch und textlich aus
gezeichnet gelungen ist,
zweifeln wir nicht, dass Sie Mittel
und Wege finden werden, um
Herrn Dörner davon zu überzeugen,
dass er den Text so zu
sprechen hat, wie er im Buch steht und
nicht anders. Wir bitten Sie
freundlichst um eine Bestätigung
dieses Schreibens und um
eine Erklärung in dieser Sache und
zeichnen
mit vorzüglicher Hochachtung