Sehr geehrter Herr Kollege!


Ihr freundliches Schreiben vom 4. Juni 1936,
irrtümlich mit 4.V. datiert, konnte ich Herrn K. nur telepho
nisch zur Kenntnis bringen, da ich ihn gestern nicht sah,
weil er erkrankt ist. Ich soll Ihnen in seinem Namen den
besten Dank ausdrücken und Sie ersuchen, das Schreiben an
das ‚Prager Tagblatt‘ abzusenden. Bezüglich der Einbrin
gung der Ehrenbeleidigungsklage gegen Dr. Schwelb behält
er sich weitere Entschliessungen vor und ich ersuche Sie
nur, mir, abgesehen von Ihrem Gutachten über die Erfolgs
aussicht der Klage an und für sich, auch Ihre Meinung dar
über mitzuteilen, ob durch den Abdruck der eingesendeten
Erklärung im ‚Prager Tagblatt‘ irgendeine Beeinträchti
gung der Klagemöglichkeit gegen Dr. Schwelb eintritt.


Indem ich Sie herzlichst grüsse, bin ich
mit vorzüglicher kollegialer Hochachtung


Ihr ergebener


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