Sehr geehrter Herr Kollege.
Ich bestätige mit bestem
Dank Ihr gesch. Schreiben vom 23. d.M.,
das ich noch gestern erhielt. Das Paket mit
den Fackeln habe ich gerade
bekommen.
Ich werde also morgen den
Schriftsatz mit allen
Beilagen überreichen. Er ist
ganz ausgezeichnet.
Wegen der Einvernahme des
Herrn Kraus habe ich
mit dem neuen Untersuchungsrichter schon gesprochen. Dieser
ist bereit, die Sache in der
gleichen Art durchzuführen, wie
dies sein Vorgänger tun wollte. Ich werde also mit Herrn Kraus
das Protokoll in meiner Kanzlei niederschreiben
können, wir ge
hen
sodann gemeinsam zum Untersuchungsrichter, wo Herr Kraus
bestätigt, dass das
Protokoll seine Zeugenaussage enthält.
Ueber den Termin der Herreise
unseres Klienten
habe ich mit dem Untersuchungsrichter nicht unterhandelt, da
diesem der Termin ganz
gleichgiltig ist. Mir wäre es angenehm,
wenn Herr Kraus Mittwoch den 29. d.M., vielleicht mit dem Zuge
kommen könnte, der um 10.15 Uhr
vom Wiener Ostbahnhof abgeht
und hier nach 1 Uhr nachmittags
eintrifft. Wir könnten dann
den
ganzen Nachmittag dazu benützen das Protokoll zu schreiben
und Donnerstag früh das Protokoll
dem Untersuchungsrichter
bringen.
In dem Verfahren über die
von mir eingebrachte
Ehrenbeleidigungsklage hat mir der Senatsvorsitzende mitgeteilt,
er sei der Ansicht, dass die
Klage vor das Bezirksgericht ge
höre und habe
daher den Akt an das hiesige Strafbezirksgericht
abgetreten. Eine offizielle Verständigung in dieser Richtung
habe ich bisher noch nicht
erhalten.
Ich verbleibe mit den besten
Empfehlungen für Sie
und
Herrn Kraus
Ihr ganz ergebener
Dr. Gallia
P.S. Es ist mir diesmal
leider nicht möglich, Herrn Kraus einzu
laden, bei mir zu
wohnen. Soll ich für Herrn Kraus in einem
Hotel ein Zimmer reservieren
lassen, bezw. in welchem?
Natürlich werde ich Herrn Kraus beim Zug
erwarten.