Sehr geehrter Herr Kollege!


Mit bestem Danke bestätige ich Ihnen
den Empfang Ihres freundlichen Schreibens vom 30.IV.1936 und der beigelegenen Abschrift der Aussage des
Herrn K. Es ist Ihnen wirklich gelungen alles das,
was eventuell zur Ergänzung des Schriftsatzes notwen
dig ist, und doch in ihm nicht hätte aufgenommen wer
den können, ohne seine Einheitlichkeit zu vermindern,
in ausgezeichneter Weise kurz herauszuarbeiten und
zum Gegenstand der Einvernahme zu machen. – Die begehr
ten Nummern 426 bis 430 und 454 bis 456 werde ich Ihnen
übersenden lassen. Ob es möglich sein wird, die zitier
ten Briefe des Bürgermeisters Seitz im Original vorzu
legen, und wie es mit den Kriegsfackeln steht, in denen
schon für die Selbständigkeit der Tschechen eingetreten
worden sein soll, kann ich erst nach Rückkehr des HerrnK. entscheiden. An und für sich halte ich die Möglich
keit eines solchen Eintretens während des Krieges für
nicht gegeben. Es muss da ein Erinnerungsfehler des
Herrn K. vorliegen, insoferne, als ihm zwar während des
Krieges manche Dokumente und Schriften für die Selb-
ständigkeit der Tschechoslovakei vorlagen, deren Veröffent
lichung aber meines Wissens erst nach dem Kriege erfolgte.


Indem ich Sie auf das herzlichste begrüsse, bin
ich mit vorzüglicher, kollegialer Hochachtung


Ihr ergebener


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